Glossar
Glossar
Hier finden Sie kurze Erklärungen zu den Begriffen, die Ihnen im Rahmen der Beschäftigung mit klima- und umweltfreundlichem Wirtschaften begegnen können. Wenn Sie sich detaillierter interessieren, sind zu jedem Begriff auch weiterführende Links zu verlässlichen Informationsquellen angegeben.
1
1,5-Grad-Ziel
Auf der 21. UN-Klimakonferenz 2015 in Paris beschlossen 195 Nationen, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu reduzieren und Anstrengungen zu unternehmen, diesen Anstieg auf 1,5 °C zu begrenzen. Grundlage für die Begrenzung auf 1,5 °C ist der aus dem Jahr 2018 stammende Sonderbericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), im Deutschen oft als Weltklimarat bezeichnet. Dieser legt offen, welche Vorteile eine Reduzierung auf 1,5 °C statt auf 2,0 °C mit sich bringt. Hierzu zählt bspw. eine Reduzierung des Risikos für Hitzewellen und Starkniederschläge, ein geringer ausfallender Anstieg des Meeresspiegels und ein geringeres Risiko des Artensterbens.
(Vgl. 1,5 °C Globale Erwärmung - Häufig gestellte Fragen und Antworten, ipcc 2018)
Weiterführende Links: https://www.de-ipcc.de/media/content/SR1.5-FAQs_de_barrierefrei.pdf
a
Agenda 2030 (für nachhaltige Entwicklung)
Die Agenda2030 wurde am 25. September 2015 in New York auf einem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen von 193 Mitgliedsstaaten beschlossen und bildet den globalen Rahmen für die Umwelt- und Entwicklungspolitik bis 2030. Der Kern der Agenda besteht aus 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs – Sustainable Developement Goals) und ihren 169 Zielvorgaben, welche einen Querschnitt zu allen politischen Bereichen bilden. Sie richten sich nicht nur an die Staaten dieser Erde, sondern laden jede*n Einzelne*n dazu ein, einen eigenen Beitrag zum Erreichen der SDGs zu leisten.
(Agenda 2030 – Die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung, BMZ)
Weiterführende Links: https://www.bmz.de/de/agenda-2030
b
Biodiversität
Der Begriff umfasst die verschiedenen Lebensformen, Lebensräume und die genetische Vielfalt innerhalb der Arten selbst. Dabei steht der Begriff für die gesamte Vielfalt des Lebens auf der Erde. Biodiversität ist wichtig, um bei starken Umwelteinflüssen nicht zu große Verluste zu haben. Monokulturen sind auf menschliche Hilfe angewiesen, während divers aufgestellte Kulturen sich gegenseitig schützen und stützen.
(https://www.mpg.de/biodiversitaet)
Weiterführende Links:
c
CO2-Fußabdruck
Unter einem CO2-Fußabdruck versteht man die Zusammenfassung aller Treibhausgasemissionen, die von einem Unternehmen erzeugt werden. Hierbei werden auch alle vor- und nachgelagerten Unternehmensprozesse erfasst. Der Fußabdruck setzt sich zusammen aus allen Emissionsquellen entlang der Wertschöpfungskette. Eine bewährte und bekannte Methode zur Erfassung dieser Quellen ist der Methodenstandard Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol). Dieser kategorisiert direkte und indirekte Emissionsquellen und unterteilt sie in drei verschiedene Scopes:
- Scope 1: Alle direkt selbst in den eigenen Anlagen verursachten Emissionen
- Scope 2: Alle indirekten Emissionen in Zusammenhang mit eingekaufter Energie durch externe Energielieferanten
- Scope 3: Indirekte Emissionen in der vor- und nachgelagerten Lieferkette, verursacht durch bspw. eingekaufte Dienstleistungen und Waren
(Vgl. https://www.umweltpakt.bayern.de/energie_klima/fachwissen/374/klimamanagement)
Weiterführende Links:
CO2-Kompensation
Im Kampf gegen den Klimawandel ist es unabdingbar, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Man kann prinzipiell die eigenen Emissionen reduzieren oder in die Verminderung der Treibhausgase an anderer Stelle investieren, wie z.B. in Aufforstungsprojekte, die CO2-Emissionen binden. Konkret bedeutet das, dass die globale CO2-Bilanz durch den Erwerb eines CO2-Zertifikats gesenkt werden kann, wodurch der eigene CO2-Ausstoß ausgeglichen bzw. kompensiert wird. CO2-Kompensation kann nicht nur von Unternehmen, sondern auch von Privatpersonen durchgeführt werden. Auf diese Weise kann man bspw. den eigenen CO2-Anteil an einer Flugreise kompensieren, in dem man ein klimaförderliches Projekt durch den Kauf eines entsprechenden Zertifikates unterstützt. Besser wäre es natürlich, direkt den eigenen CO2-Ausstoß zu reduzieren, anstatt zu kompensieren. Die Kompensation steht deshalb lt. dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg erst an dritter Stelle der Maßnahmen im Kampf gegen Treibhausgase. An erster Stelle sollten CO2- Emissionen vermieden und an zweiter Stelle die eigenen CO2-Emissionen reduziert werden.
(Vgl. CO2-Kompensation durch Unternehmen – Geeignete Nutzung und praktische Durchführung, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg)
Weiterführende Links:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/freiwillige-co2-kompensation
Corporate Citizenship
Unter dem Begriff Corporate Citizenship versteht man das Handeln eines Unternehmens zum Zweck des gesellschaftlichen Engagements. Hierunter fallen alle Aktivitäten wie Spenden, Stiftungsgründungen bzw. Stiftungsarbeit oder Sponsoring von Aktionen und Vereinen, die dem gesellschaftlichen Gemeinwohl zugutekommen. Auch eine Freistellung von Mitarbeitenden für Gemeinwohlzwecke, wie Müll-Sammel-Aktionen oder Spendenläufe für Umweltzwecke, fallen hierunter.
(Vgl. Günther, Edeltraud: Corporate Citizenship, Wirtschaftslexikon Gabler)
Weiterführende Links:
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/corporate-citizenship-31191
https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/corporate_citizenship_1036.htm
Corporate Governance
Der Begriff Corporate Governance steht für die Grundsätze der Unternehmensführung und umfasst den rechtlichen und faktischen Ordnungsrahmen eines Unternehmens. Somit ist dieser dem Corporate Management übergeordnet, da sie im Vergleich zum CG nur den jeweiligen Handlungsrahmen für das Management eines Unternehmens vorgibt. Rechtliche Systemelemente können beispielsweise die maßgebliche Zielsetzung des Unternehmens oder die Bestimmung der Struktur der Leitungsorganisation in direktionaler (CEO) oder kollegialer (Vorstand) Form sein. Auf faktischer Ebene werden bspw. Indikatoren des Kapitalmarktes wie das Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung oder Aktionärsstrukturen erfasst. Aber auch sozio-kulturelle Aspekte wie die Werterhaltung der Gesellschaft spielen hier eine Rolle. Es existieren weltweite Bestrebungen von politischen Institutionen wie Regierungen oder Parlamenten, einen einheitlichen Governance-Kodex zu erarbeiten, welcher als allgemeingültiger Leitfaden einer guten Corporate Governance für Unternehmen weltweit verwendet werden könnte. In Deutschland existiert z.B. die Regierungskommission „Deutscher Corporate Governance Kodex“, kurz DCGK, welche einen CG-Kodex mit Empfehlungen und Anregungen für eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung veröffentlicht hat.
(Vgl. v. Werder, Axel: Corporate Governance, Wirtschaftslexikon Gabler)
Weiterführende Links:
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/corporate-governance-28617#head8
Corporate Social Responsibility (CSR)
Der Begriffskomplex Corporate Social Responsiblity zielt als ein Leitbild der Nachhaltigkeit auf die Verantwortung von Unternehmen in Bezug auf Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft ab. Hierbei schließt er soziale, ökologische und ökonomische Aspekte gleichermaßen ein und verbindet alle drei Ansätze mit einer nachhaltigen Wirtschaftsweise. Viele Unternehmen verwenden die Begriffe CSR und Nachhaltigkeit gleichbedeutend. In der Praxis hingegen greift der Begriff CSR jedoch enger und zielt auf die spezifischen Beiträge zur Nachhaltigkeit eines Unternehmens ab. Dennoch ist es schwierig, ein einziges allgemeingültiges CSR-Konzept auszumachen. Denn je nach Branche unterscheiden sich CSR steigernde Maßnahmen und ein allgemein umsetzbares Managementsystem existiert nicht. Deshalb ist der CSR-Begriff auch eher als Leitidee aufzufassen, welcher unternehmens- und branchenspezifisch anders zu konkretisieren ist.
(Vgl. Lin-Hi, Nick – Corporate Social Responsibility, Wirtschaftslexikon Gabler)
(Vgl. Schwerk, Anja (2012) - Strategische Einbettung von CSR in das Unternehmen)
Weiterführende Links:
https://www.csr-in-deutschland.de/
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/corporate-social-responsibility-51589
d
Dekarbonisierung
Als Dekarbonisierung (auch Entkarbonisierung) bezeichnet man den Prozess der Umstellung von CO2-lastigen Verfahren hin zu CO2-armen bis CO2-freien Verfahren. Die Dekarbonisierung kommt vor allem im Bereich der Energieerzeugung zu tragen und ist essenziell für die Umsetzung der Energiewende.
(Vgl. Digitales Wörterbuch der Deutschen Sprache, Teil des Zentrums für digitale Lexikographie der Sprache (ZDL), finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung)
Weiterführende Links:
Digitalisierung
Für den Begriff „Digitalisierung“ gibt es keine eindeutige festgelegte Definition. Damit wird im Allgemeinen der Prozess beschrieben, mit dem analoge Systeme durch technologische Hilfsmittel ersetzt oder optimiert werden. Digitalisierung beschreibt also im Ursprung „das Umwandeln von analogen Werten in digitale Formate“. Unter Digitalisierung fielen auch schon das Schaffen von Computernetzen und die Einführung von Softwareprogrammen. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts steht die Autonomisierung, Flexibilisierung und Individualisierung durch innovative Geschäftsmodelle und neue Technologien im Vordergrund.
Weiterführende Links:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/digitalisierung.html
e
Erstberatungsstelle
Bevor eine Förderung durch den Europäischen Sozialfond begonnen werden kann, muss eine Prüfung der Fördervoraussetzungen von einer Erstberatungsstelle durchgeführt werden. Neben den Formalien wird dort auch über Ziele, Inhalte und Umfang der zu fördernden Beratung gesprochen, so dass nach dem Gespräch die finanzielle Zuwendung sehr wahrscheinlich ist und man direkt in die Umsetzung gehen kann.
Eine Liste findet man hier https://www.gib.nrw.de/service/downloaddatenbank/Beratung.pdf
EU-Taxonomie
Der Begriff EU-Taxonomie ist zurückzuführen auf die am 18. Juni 2020 vom europäischen Parlament beschlossene Taxonomie-Verordnung, welche als Klassifizierungsinstrument für nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten dient. Hierbei definiert diese sechs Umweltziele:
- Klimaschutz
- Anpassung an den Klimawandel
- Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser und Meeresressourcen
- Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft
- Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
- Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme
„Laut der Taxonomie-Verordnung gilt eine Wirtschaftsaktivität dann als taxonomiekonform, wenn sie einen wesentlichen Beitrag zu mindestens einem von insgesamt sechs Umweltzielen leistet, ohne den anderen zuwiderzulaufen (Do No Significant Harm – DNSH). Zugleich müssen gewisse Mindestanforderungen, z. B. in Bezug auf Soziales und Menschenrechte erfüllt werden.” (https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2020/09/kapitel-1-6-sustainable-finance-taxonomie.html)
European Green Deal
Der European Green Deal wurde am 11. Dezember 2019 von der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen als Konzept vorgestellt. Ziel des Green Deals ist es, die EU als ersten Kontinenten dieser Erde bis 2050 Netto-Treibhausgas-neutral zu machen. Als Zwischenetappe wurde in diesem Zuge die Reduzierung der Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55% beschlossen. Der European Green Deal bildet somit den Rahmen der europäischen Klimapolitik und wirkt maßgeblich auf den Bereich der rechtlichen Verankerung klimapolitischer Vorhaben. Die Umsetzung des Konzeptes führte bspw. zur Verabschiedung des Europäischen Klimagesetzes im März 2020 sowie der Verabschiedung der Taxonomie-Verordnung im Juni 2020, welche auch als EU-Taxonomie bekannt ist.
Weitere Informationen zum Green Deal: https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal_de
f
Führungskompetenz
Die Führungskompetenz beschreibt die Fähigkeiten, die notwendig sind, um sinnvolle Ziele festzulegen und das Verhalten von Menschen sowie Organisationen so zu beeinflussen, dass diese definierten Ziele in Resultaten ihre Umsetzung finden. Diese Fähigkeiten bestehen aus einer Kombination aus Soft- und Hard-Skills, welche maßgeblichen Einfluss auf den Führungserfolg haben. Der Prozess von der Zielsetzung bis zum anvisierten Erfolg wird auch als Führungsprozess bezeichnet und kann unterschiedlich gestaltet sein.
g
Green Economy
Eine Agenda des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, deren Ziel es ist, ein nachhaltiges Wachstum durch neue Produktions- und Konsumweisen zu entwickeln, so dass nachfolgende Generationen eine ähnliche Lebensqualität erleben können, ohne dass dafür die Erde und ihre Ressourcen weiter ausgebeutet werden. Die Agenda ist international aufgesetzt. (https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/energiewende-und-nachhaltiges-wirtschaften/green-economy/green-economy_node.html)
Green IT
Green IT oder auch grüne Informationstechnik genannt, umfasst das Ziel, die Belastung für Mensch und Umwelt bei der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik zu verringern. In Abgrenzung dazu ermöglicht die Nutzung von Informationstechniken auch Ressourceneinsparungen, beispielsweise wenn eine Videokonferenz eine Dienstreise ersetzt. In diesem Fall spricht man von Green durch IT (Green by IT), da die Technik als Mittel für mehr Nachhaltigkeit fungiert.
h
Handlungskompetenz
Die Handlungskompetenz ist die Fähigkeit, eine Aufgabenstellung auf Basis seiner Kenntnisse und seiner Verantwortung zielgerichtet zu bewältigen. Darüber hinaus erlaubt eine ausgeprägte Handlungskompetenz das Fällen guter Entscheidungen bezüglich vorhandener Handlungsoptionen sowie das Ergreifen der Initiative in entsprechenden Situationen. Es reicht eben nicht zu wissen, wie man theoretisch Müll trennt, sondern man muss auch den Müll in die Hand nehmen und sortieren sowie auch manchmal Verpackungen hinsichtlich verschiedener Materialien zerlegen. Ohne die Umsetzung in die Handlung bleibt der Umweltschutz nur theoretisch.
(Vgl. Definition und Kontextualisierung des Kompetenzbegriffes, Bundesinstitut für Berufsbildung / https://www.bibb.de/de/8570.php)
(Vgl. Bartscher, Thomas: Handlungskompetenz, Wirtschaftslexikon Gabler)
Weiterführende Links:
i
ISO-Normen (Bspw. 14001, 26000)
1947 hat sich die internationale Organisation zur Standardisierung gegründet. Ziel war und ist es, Normen für den globalen Markt zu erarbeiten. Dabei werden technische Standards wie Größen, Formate usw. erarbeitet, aber auch klassifikatorische und verfahrenstechnische. So regelt zum Beispiel die ISO 14001 die Vorgehensweise bei einem Umweltmanagementsystem. Diese Norm benennt, welche Kennzahlen wie erhoben werden müssen und wie ein Bericht dazu auszusehen hat. Dieser soll auch Maßnahmen zur Optimierung der Kennzahlen enthalten, so dass ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess angestoßen wird. Denn Berichte, Maßnahmen und Zahlen sollen in regelmäßigen Abständen überprüft und angepasst werden. Die ISO 26000 ist hingegen als Leitfaden gedacht und nicht als etwas, das man sich zertifizieren lassen kann. Inhalt ist die gesellschaftliche Verantwortung, die jedes Unternehmen hat. Es geht darum, Menschenrechte zu wahren, faire Bedingungen zu schaffen und einzuhalten, die Umwelt zu schützen und die Gemeinschaft weiter mit zu entwickeln zu einem besseren Miteinander.
(vgl. https://www.iso.org/about-us.html)
Weiterführende Links:
k
Klimawandel
Eine Veränderung des globalen Klimas in Form von bspw. höheren Durchschnittstemperaturen wird als Klimawandel bezeichnet. Hieraus resultieren vermehrt extreme Wetterereignisse wie Stürme, Hochwasser oder in trockeneren Lagen länger anhaltende Dürren. Heute wissen wir, dass der Mensch einen signifikanten Einfluss auf den aktuell vorherrschenden Klimawandel hat, weshalb auch vom menschgemachten Klimawandel gesprochen wird. Wir können ihn zwar nicht mehr verhindern, jedoch das Ausmaß der Temperaturerhöhung reduzieren. (s. GD-Glossar: 1,5 Grad Ziel)
(Vgl. Kurz&Knapp, Bundeszentrale politische Bildung)
Weiterführende Links:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-in-einfacher-sprache/286916/klimawandel/
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/haeufige-fragen-klimawandel
Kompetenz
"Eine Kompetenz ist mehr als nur Wissen und kognitive Fähigkeiten. Es geht um die Fähigkeit der Bewältigung komplexer Anforderungen, indem in einem bestimmten Kontext psychosoziale Ressourcen (einschließlich kognitiven Fähigkeiten, Einstellungen und Verhaltensweisen) herangezogen und eingesetzt werden.”, so die OECD. Mit Hilfe einer Kompetenz lässt sich demnach ein Problem sowie dessen Kontext analysieren, im Rahmen der persönlichen Haltung Stellung beziehen und anhand der eigenen Fähigkeiten lösen.
(vgl. https://www.oecd.org/pisa/35693281.pdf)
Weiterführende Links:
Kompetenzbedarfsanalyse
Eine Kompetenzbedarfsanalyse ermöglicht das Erfassen von Bedarfen im Kompetenzprofil eines*r Mitarbeitenden. Auf diese Weise können diese Lücken durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen geschlossen werden. Wenn ein Unternehmen sich nachhaltiger aufstellen möchte, so kann es bspw. die Kompetenz "Nachhaltigkeitsbericht verfassen können” als Bedarf festhalten. Diejenigen in der Belegschaft, die diese Kompetenz noch nicht haben, aber haben sollen, können dann gezielt geschult werden.
Weiterführende Links:
Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Modell aus dem Bereich der Produktion und des Verbrauchs. Das Modell beschreibt die Verlängerung des Lebenszyklus eines Produktes durch die Rückführung bzw. Wiederverwendung der Ressourcen nach dem Erreichen des Endes der Lebensdauer. Diese sollen immer wieder produktiv verwendet werden und sich auf diese Weise so lange wie möglich im Kreislauf der Wirtschaft befinden. Den Gegensatz hierzu beschreibt das Modell der Wegwerfwirtschaft, in welchem große Mengen billiger, leicht zugänglicher Materialien und Energie den Kern ausmachen. (Recycling, Upcycling, Downcycling.)
l
Lieferkette
Eine Lieferkette (auch Versorgungskette oder engl. „Supply Chain“) bezeichnet ein Netzwerk aus Unternehmen, die in irgendeiner Form an der Entwicklung, Produktion und dem Transport bzw. der Lieferung eines Produktes oder einer Dienstleistung beteiligt sind. Dabei schließt sie alle Stationen vom Rohstofflieferanten bis zum Endverbraucher ein. Durch die Globalisierung haben sich viele dieser Produktionsschritte in das Ausland verlagert, wodurch mittlerweile rund 80% des Welthandels auf globalen Wertschöpfungsketten basieren (Quelle: BMZ). Auch unsere deutschen Unternehmen haben viele ihrer Produktionsschritte in das Ausland verlagert. Zur Einhaltung der menschenrechtlichen Mindeststandards entlang dieser Lieferketten hat die Bundesrepublik das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz beschlossen.
(Vgl. Beckmann, Holger (2004): Supply Chain Management: Grundlagen, Konzept und Strategien)
Weiterführende Links:
Lieferkettengesetz
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz wurde am 11. Juni 2021 beschlossen und zielt auf die Verbesserung der Menschenrechtssituation entlang globaler Lieferketten ab. Es verpflichtet deutsche Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden (ab 2024 ab 1.000 Mitarbeitende) dazu, dass grundlegende Menschenrechtsstandards entlang ihrer Lieferketten eingehalten werden. In einer Analyse sollen Risiken bei direkten Zulieferern hinsichtlich dieser Standards aufgenommen sowie Gegenmaßnahmen ergriffen und in einem Bericht dem BAFA übermittelt werden. Verstöße führen zu Bußgeldern oder zum Ausschluss bei Ausschreibungen. Der EU-Gesetzesvorschlag sieht strengere Regelungen als das deutsche Gesetz vor. Allerdings gilt dieses Gesetz leider nicht für die komplette Kette (z.B. Rohstoffgewinnung, in der häufig die meiste Ausbeutung stattfindet) und es fehlen Prüfungsstandards.
Weiterführende Links:
https://youtu.be/UNIszKzKNB8 / Unboxing: Das neue Lieferkettengesetz | Die Anstalt / ZDF
m
Mobile Arbeitsprozesse
Wenn Mitarbeiter ihre Laptops mit nach Hause nehmen können, um im Homeoffice zu arbeiten oder Vor-Ort-Termine durch Videokonferenzen ersetzt werden, wird die Technologie selbst zwar nicht nachhaltiger, aber die Art der Verwendung trägt zu einer besseren Umweltbilanz des Unternehmens bei – schon allein, weil Fahrtwege wegfallen.
(https://www.ionos.de/digitalguide/hosting/hosting-technik/green-it/)
n
Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement
Unter dem nachhaltigen Veranstaltungsmanagement versteht man das Abhalten und Durchführen von Veranstaltungen jeglicher Art unter dem Leitbild der Nachhaltigkeit. Dabei können unterschiedliche Aspekte des Managements je nach Veranstaltungsformat relevant sein. Hierzu gehören z.B. Mobilität, Lokalisation, Catering, Abfallmanagement, Kommunikation, Barrierefreiheit etc. Ziel ist es, alle Aspekte unter dem Schwerpunkt der Nachhaltigkeit zu planen und umzusetzen.
Weiterführende Links:
Leitfaden für die nachhaltige Organisation von Veranstaltungen, BMUV https://www.bmuv.de/publikation/leitfaden-fuer-die-nachhaltige-organisation-von-veranstaltungen
Nachhaltigkeitsbericht (CSR-Bericht)
Ein Nachhaltigkeitsbericht (oder Corporate Sustainability Report/ Corporate Social Responsibility-Bericht) hält Kennzahlen und Maßnahmen eines Unternehmens fest, die zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Für die Erstellung und Inhalte gibt es unterschiedliche Leitlinien. Manche legen den Fokus mehr auf die Nachhaltigkeit bezogen auf die Umwelt, manche mehr auf die soziale Verantwortung und manche mehr auf die zukunftsorientierte Ausrichtung eines Unternehmens. Für einige Unternehmen gibt es die Pflicht, einen solchen Bericht zu verfassen schon seit 2017. In den folgenden Jahren sind immer mehr Unternehmen dazugekommen und demnächst sind auch KMU dazu verpflichtet. Welcher Leitlinie gefolgt werden muss, ist bisher nicht vorgeschrieben. Die erstellten Berichte werden regelmäßig von den Unternehmen selbst überprüft, angepasst und verbessert.
(Vgl. https://www.goclimate.de/themen/nachhaltigkeitsbericht/)
Weiterführende Links:
p
Personalentwicklungskonzept
Das Personalentwicklungskonzept bestimmt den Handlungsrahmen für die Durchführung von Personalentwicklungsmaßnahmen in einem Unternehmen. Es beinhaltet z.B. eine Festlegung eines zeitlichen Rahmens für die Durchführung von Maßnahmen, eine Definition der Personalentwicklungszielsetzung, eine Benennung von Beteiligten, die Teil des Entwicklungskonzeptes sind sowie eine Aufstellung der Instrumente, die für die Personalentwicklung eingesetzt werden. Instrumente können bspw. gezielte Mitarbeitergespräche, die Einrichtung eines Assessment Centers, Seminare und Coachings oder die Umsetzung von Teambuilding-Aktivitäten sein.
(Vgl. Czechowski, Patryk: Personalentwicklung – Mitarbeiter zur Bestform begleiten / https://ifm-business.de/aktuelles/business-news/personalentwicklung-mitarbeiter-beim-lernen-zur-bestform-begleiten.html)
Weiterführende Links:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/personalentwicklung-weiterbildung-1838194
https://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/a876-monitor-personalentwicklung.html
r
Ressourceneffizienz
Das VDI 4800 Blatt 1 definiert die Ressourceneffizienz als „das Verhältnis eines bestimmten Nutzens oder Ergebnisses zum dafür nötigen Ressourceneinsatz.“ Es geht somit um eine effiziente Nutzung von im industriellen Sprachgebrauch technisch-wirtschaftlichen und im umweltwissenschaftlichen Sprachgebrauch natürlichen Ressourcen. Das Unternehmen Airbus hat in Kooperation mit dem US-amerikanischen Software-Unternehmen Autodesk eine Flugzeugsitz Gewichtsreduzierung erreicht, in dem es das Gewicht des Sitzrahmens durch die Anwendung eines neuen Designs und einer neuen Produktionstechnik von 1672g auf 766g gesenkt hat. Zwar ist das Herstellungsverfahren hierdurch aufwändiger geworden, doch im Gegenzug wird nun eine erhebliche Menge an Kerosin bei Flügen eingespart. Bei einem A380 mit 650 Sitzen belaufen sich die jährlichen Einsparungen auf 63t Kerosin, was einer CO2-Emmisionen Einsparung in Höhe von 190t entspricht. Aber das Thema ist nicht nur im gewerblichen, sondern auch im privaten Umfeld relevant. Deshalb sollten auch Verbraucher stets auf eine ressourceneffiziente Lebensweise achten, siehe hierzu auch: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag.
(https://www.ressource-deutschland.de/themen/allgemeines/was-ist-ressourceneffizienz)
(https://www.ressource-deutschland.de/instrumente/gute-praxis-beispiele)
Weiterführende Links:
s
Smart-Grid
Der Begriff beschreibt die intelligente Steuerung des Stromnetzes – eine Kombination aus Kommunikation zwischen Erzeugungseinheiten, Speicherung und Verbrauch. Kleinsten Erzeugungseinheiten wird es so unter anderem ermöglicht, in das Netz einzuspeisen und ehemalige Konsumenten können zu Produzenten werden (sog. Prosumenten). Außerdem schafft die Technologie die Möglichkeit neuer Geschäftsmodelle, eine Lastflexibilisierung und transparente Preismodelle. Neben dem Strom selbst sind auch Daten ein Bestandteil des Smart Grid. Netzbetreiber erhalten in kurzen Abständen Informationen zur Energieproduktion und -verbrauch. Ein Smart Grid führt final zu einer optimalen Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur.
https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/was-ist-ein-smart-grid
Weiterführende Links:
Sustainable Developement Goals (SDGs)
193 Staats- und Regierungschef*innen haben auf dem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen in New York am 25. September 2015 die Agenda 2030 verabschiedet. Im Rahmen dieses Weltzukunftsvertrages wurden 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung formuliert, welche als die sogenannten SDGs – Sustainable Developement Goals bekannt sind.
Diesen 17 Zielen sind fünf Handlungsprinzipien vorangestellt:
- Die Würde des Menschen im Mittelpunkt
- Den Planeten schützen
- Wohlstand für alle fördern
- Frieden fördern
- Globale Partnerschaften aufbauen
Weiterführende Links:
Sustainable Finance (Nachhaltige Finanzierung)
Sustainable Finance bedeutet, dass Nachhaltigkeitsaspekte von Finanzmarktakteuren in ihren Entscheidungen Berücksichtigung finden. Dabei gibt es keine Unterscheidung zwischen privaten und staatlichen Akteur*innen am Finanzmarkt. Die Bundesregierung hat für die beiden Begriffsbestandteile folgende Verständnisformulierungen veröffentlicht:
- Unter dem Begriff Sustainable von Sustainable Finance werden Klima- und Umweltschutz (Green Finance), aber auch ökonomische sowie soziale Aspekte nach dem ESG-Ansatz (Environment- Social- and Governance-Aspekte) einbezogen.
- Das Finance von Sustainable Finance zielt vor allem auf die Finanzmarktpolitik ab. Noch enger gefasst geht es um die Finanzmarktregulierung und Finanzmarktaufsicht. Darüber hinaus definiert er, wer aus Sicht des Bundes als Finanzmarktakteur dazugezählt werden kann.
Es existiert jedoch keine genaue Definition dessen, was Sustainable Finance genau bedeutet. Vielmehr kann man das Begriffspaar als Leitidee aufgreifen, unter welchem sich eine Vielzahl von Mechanismen, Prozessen und Instrumenten zusammenfassen lassen. Vor allem in der gegenwärtigen Zeit unterliegen diese Ansätze einem Prozess der dynamischen Entwicklung. Folgende Ansätze und Instrumente lassen sich u.a. dem Bereich der nachhaltigen Finanzierung zuordnen:
- Staatliche Finanzierungen von Branchen und Unternehmen, die aufgrund ihrer nachhaltigen unternehmerischen Tätigkeiten die ESG-Kriterien erfüllen
- Green Bonds (Grüne Anleihen), die als nachhaltige Finanzierungsprodukte Investitionsmöglichkeiten bieten
- Förderinstrumente, die gezielt auf den sustainable Finance Bereich abzielen
- Gesetzliche Regelungen und Richtlinien, zur Standardisierung und Vereinheitlichung von nachhaltigen Finanzaspekten
(Deutsche Sustainable Finance-Strategie, Mai 2021, Bundesregierung / Hier klicken zum Herunterladen)
Weiterführende Links:
https://www.gabler-banklexikon.de/definition/sustainable-finance-99711
u
Umweltmanagementsystem
Als Umweltmanagementsystem bezeichnet man ein Managementsystem, welches die Zuständigkeiten, Verhaltensweisen, Abläufe und Prozesse zur Umsetzung vom Umweltmanagement in einem Betrieb reguliert. Es bündelt systematisch alle Managementinstrumente und dient als operative Komponente des Umweltmanagements. Die ISO Norm 14001 definiert nicht nur den Begriff selbst, sondern ist zugleich auch ein für sich stehendes und im Unternehmen umsetzbares Umweltmanagementsystem. Es dient zugleich auch als Referenz für andere etablierte Umweltmanagementsysteme wie bspw. EMAS, welches von der Europäischen Union entwickelt worden ist. Hier werden Ökobilanzen und Umweltkennzahlen erhoben, Ziele und Wege zur Erreichung bestimmt, diese schließlich kontrolliert und weiter optimiert. So soll stetig eine weitere Reduzierung von Abfällen, Abwasser und Emissionen erfolgen.
Weiterführende Links:
w
Wissenserwerb
Der Wissenserwerb (das Lernen) ist ein mehrdimensionaler Prozess und erfolgt durch einen intensiven Austausch mit der Umgebung. Er besteht aus den Teilprozessen des Verstehens, des Speicherns und des Abrufens von Wissen, um diesen auch zum Transfer verfügbar zu machen. Hierbei gilt vor allem: Je anregender das Wissen vermittelt wird, desto einfacher kann es abgespeichert werden. Dabei kann eine vermehrte Wiederholung zu einer besseren Verinnerlichung des Wissens beitragen. Menschen lernen unterschiedlich schnell und auf unterschiedlichen Kanälen, so dass der Wissenserwerb individuell abläuft, was man als Lehrperson berücksichtigen sollte.
Weiterführende Links:
Was passiert eigentlich im Gehirn, wenn wir lernen?
https://youtu.be/EGKTH60rvoU | Synaptische Plastizität - wie das Gehirn lernt
Wissensmanagement
Das Wissensmanagement greift das Wissen eines Unternehmens als Ressource auf, strukturiert und systematisiert die Zugriffsmöglichkeiten auf den Wissens-Pool, erzeugt auf diese Weise eine Wissens-Datenbank und schafft somit die Grundlage für eine effektive Ausnutzung des Wissens im Rahmen des operativen Geschäftes. So können bspw. alle Akteure des Unternehmens auf effizientere Weise auf das bereits vorhandene Know-how zurückgreifen oder externes Wissen in das bereits vorhandene Wissensmanagement einarbeiten und für alle zugänglich machen. Auch werden Personen mit Spezialwissen leichter auffindbar und eine Nachfolge kann frühzeitig begonnen werden. Instrumente eines Wissensmanagements können bspw. Betriebsinterne Artikel und Erklärungen nach Wikipedia-Prinzip, eine Kontakt- sowie Zuständigkeiten-Sammlung nach Gelbe-Seiten-Prinzip oder ein betriebsintern eingesetzter Wissensbeauftragter sein.
(Vgl. Frost, Jetta: Wissensmanagement, Wirtschaftslexikon Gabler)
Weiterführende Links:
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wissensmanagement-47468
Foto:skif – stock.adobe.com