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Green Deal NRW | GD-Radar

Der Green Deal Radar

Der Green Deal Radar (GD-Radar) wurde von der DAA im Rahmen des Green Deal NRW Projektes  entwickelt, um die komplexen Herausforderungen der ökologischen Transformation von kleinen und mittelständischen Unternehmen konkret greifbar zu machen.

Der Green Deal Radar soll den Anwendenden dabei behilflich sein, die vielen Aspekte aus dem Blick der Transformation zu durchdenken und die nötigen Vorbereitungen zu treffen, einen konkreten betrieblichen Handlungsplan für die ökologische Transformation zu entwerfen.

Neben einem einführenden Teil zur Klärung der Motivation werden im GD-Radar die folgenden Felder intensiver betrachtet:

  • Strategie
  • Betriebliche Maßnahmen
  • Umweltkultur und
  • Personalentwicklung

Dazu werden jeweils die Handlungsbedarfe durch die Anwendenden so gewichtet, das schnell erkennbar ist, wo die „Big Points“ liegen. Zu den Einzelkriterien werden in den genannten Feldern weiterführende Tools und Instrumente für die Eigenbearbeitung angeboten.

Motivation

Warum steigen wir in die ökologische Transformation ein?

Unsere Motivation bestimmt die Energie für unser Denken und Handeln. Für ihre eigene Klärung als auch für die externe Betrachtung ist es wichtig, diese Motivationslage zu kennen und einzuordnen.

Wir haben uns auf sechs Kriterien konzentriert, die wir für die Klärung der Motivationslage als wichtig erachten. Diese Punkte stellen keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind wertfrei.

Neben der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben können genauso gut neue Markt- oder Kundenanforderungen ausschlaggebend sein. Gleichwohl kann es wichtig sein, bestehende oder zukünftige Fachkräfte mit einer klaren Vision zur ökologischen Transformation besser zu finden oder an das Unternehmen zu binden.

Investive Mittel oder Unternehmenskredite lassen sich heute zu günstigeren Konditionen bei Banken oder Investoren einwerben, wenn ein klares Commitment zur Nachhaltigkeit vorliegt.

Ein verbessertes Image oder die reine unternehmerische Verantwortung können ebenso Leitgedanken sein. Habe ich Klarheit über die Haupttreiber der Motivation, so kann ich im nächsten Schritt eindeutiger die unternehmerischen Ziele definieren.

Handlungsbedarf:
0 = sehr gering
5 = sehr hoch

Handlungsbedarf:
0 = sehr gering
5 = sehr hoch

Strategie

Wozu brauchen wir eine betriebsindividuelle Umwelt- und Klimastrategie?

Die gesteckten Ziele lassen sich mit einer betriebsindividuellen Umwelt und Klimastrategie besser umsetzen. Aus dem Blickwinkel der ökologischen Transformation haben wir sechs wichtige Ziele abgeleitet, für die das Finden eines strategischen Ansatzes wichtig sein kann. Für ein Bestandsunternehmen kann es beispielsweise darum gehen, auf die gestiegenen Kundenanforderungen zur Nachhaltigkeit seiner Produkte oder Dienstleistungen mit einem neuen Geschäftsmodell zu reagieren. Ein weiteres Szenario könnte sein, das Bestandsgeschäft fortzusetzen und zusätzlich eine Klimastrategie aufzulegen oder das eigene Handeln stärker mit einem Gemeinwohlansatz zu kombinieren. Vielleicht braucht es aber auch einen klaren Plan den Ressourcen und -Energieverbrauch aus Kostengründen zu mindern.

Viele dieser Punkte dienen zur Verbesserung des eigenen Images, welches sich positiv auf das Marketing auswirkt. Im Rahmen der EU-Taxonomie* wird in den kommenden Jahren die Erfüllung von Berichtspflichten zum Thema Nachhaltigkeit deutlich ansteigen. Schon jetzt wird über das Lieferantenkettengesetz in Deutschland ein höherer Nachweis von Großkunden an ihre Zulieferer gestellt, die häufig im KMU-Sektor zu finden sind.

*Ab 2023 treten striktere gesetzliche Vorgaben in der Sustainable-Finance-Taxonomie der EU und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) in Kraft. Das bedeutet, dass nach aktuellem Stand ab 01.01.2023 alle großen Unternehmen unabhängig von der Kapitalmarktorientierung und ab 01.01.2026 kleine und mittlere kapitalmarktorientierte Unternehmen Nachhaltigkeitsinformationen in ihrem Lagebericht veröffentlichen müssen.

Maßnahmen

Welche betriebsspezifischen Maßnahmen planen wir voraussichtlich?

Alle strategischen Ziele sollten in einen Maßnahmenplan münden, um die beteiligungsorientierte Umsetzung der Ziele zu schärfen.

Stellen Sie sich die Frage: Wer macht mit wem, wann, was und wo? In diesem Fall haben wir neun verschiedene Maßnahme-Optionen zusammengestellt, deren Umsetzung Teil Ihrer Planung sein könnten. Vielleicht interessiert Sie eine dezidierte CO2-Bilanz oder eine Betrachtung zum Gemeinwohl. Vielleicht planen Sie auch vornehmlich ihre Prozesse stärker zu digitalisieren und auf klimafreundlichere digitale Lösungen umzustellen.

Andererseits könnten Sie auch Maßnahmen im Bereich Energieeffizienz, zur Fachkräftesicherung oder zu beschleunigten Neuausrichtung von Produkten und Dienstleistungen umsetzen. Letztendlich kann es auch um Punkte gehen, die zu einem verbesserten ökologischen Marketing führen und dabei die Prozesse optimieren.

Handlungsbedarf:
0 = sehr gering
5 = sehr hoch

Handlungsbedarf:
0 = sehr gering
5 = sehr hoch

Umweltkultur

Was brauchen wir für eine neue betriebliche Umweltkultur?

Umfragen in aktuellen Konferenzen oder Gesprächen mit Unternehmensleitungen zeigen immer wieder auf, dass das Bewusstsein für Umwelt und Klimafragen scheinbar noch nicht weit genug entwickelt ist.

Die grundsätzliche Dringlichkeit des Themas ist anscheinend akzeptiert, aber auf der betrieblichen Umsetzungsebene noch nicht oder noch nicht tief genug gelebt.  Ökologisches Basiswissen ist eine notwendige Voraussetzung für das individuelle Verständnis der Zusammenhänge.

Ein ökologisches Mindset beschreibt die Zusammenführung von Denkweisen, Überzeugungen und Handlungsmustern hin zu einer betrieblichen Umweltkultur. Mit dem Commitment aller Beteiligten kann eine Grundlage geschaffen werden, um ein beteiligungsorientiertes Vorgehen durchgängig im Unternehmen zu implementieren. Abgerundet werden diese Aspekte durch die Erstellung eines Werte-Kodex, der neben dem klaren Wertebekenntnis zur Nachhaltigkeit auch andere Wertdimensionen enthalten kann. Hier können Spielregeln entwickelt werden, die alle Beteiligten auf ein konzertiertes Vorgehen für eine neue betriebliche Umweltkultur einschwören können.

Personalentwicklung

Was brauchen wir für eine umweltorientierte Personalentwicklung?

Ohne die Mitarbeitenden läuft nichts. Daher braucht es für die Umsetzung herausfordernder Ziele und Maßnahmen Menschen im Unternehmen, die über ein spezifisches Wissen verfügen.

Um die Personalentwicklung in Ihrem Betrieb zu unterstützen kann es daher sinnvoll sein, eine Kompetenzbedarfsanalyse durchzuführen: Welche Kompetenzen brauche ich in der Zukunft für die ökologische Transformation und wer kann eigentlich schon was? Die Zielgruppen im Unternehmen müssen angesprochen und der Wissenserwerb muss beschleunigt werden.

Dadurch erhalten wir eine höhere Handlungskompetenz, die insbesondere auch bei Führungskräften in Ihrer Rolle als Person mit Vorbildfunktion ausgebaut werden muss. Ein ökologisches Wissensmanagement und zielführende Personalentwicklungskonzepte können aufgelegt werden, um ein breites Wissen zur ökologischen Nachhaltigkeit im Unternehmen zu verankern.

Handlungsbedarf:
0 = sehr gering
5 = sehr hoch

Sie möchten es selbst ausprobieren?

Klicken Sie einfach auf den nachfolgenden Button, um den Green Deal Radar zu starten.

Kontakt für Interessierte

Deutsche Angestellten-Akademie NRW
Muhammed Ali Aksu
muhammedali.aksu@daa.de

 


 

Informationen für Berater*innen

Verwendung der Auswertungstabellen zur Auswertung des GD-Radars

Mit Hilfe des folgenden Handlungsleitfadens können Sie den GD-Radar im Rahmen Ihrer eigenen Beratungstätigkeit einsetzen:


Hier finden Sie die Auswertungstabellen (Excel):

 


 

Datenschutzkonzept

Zentral für unseren Ansatz ist die vollständige Vermeidung jeglicher personenidentifizierender Information. Wir benötigen keine Namen, nicht einmal Mailadressen, sondern arbeiten mit nicht auf Personen rückführbaren Codes, die beim Start des GD-Radars vom System zufällig generiert werden. Mit Hilfe des Codes können Nutzer*innen des GD-Radars jederzeit auf den eigenen Datensatz zugreifen. Dabei ist jeder Datensatz systemseitig dem beim Start des GD-Radars zufallsgenerierten Code zugeordnet, wodurch eine vollständige technische Anonymität gewährleistet ist. Eine Personenzuordnung ist deshalb ausgschlossen, selbst bei einem Hack der Datenbank. 

Foto: Melinda Nagy – stock.adobe.com